Wolfenbütteler Zeitung, 9. Januar 2001
Wolfgang Rutenberg legt Plan für eine Umgestaltung des Holzmarktes vor

Verkehr verlagern, Platz erlebbar machen

Von Karl - Ernst Hueske

WOLEENBÜTTEL. Erneut hat sich Wolfgang Rutenberg Gedanken über eine städtebauliche Entwicklung in der Lessingstadt gemacht.Vor einem halben Jahr hatte er einen Plan zum Standort der Landesmusikakademie (Verlängerung des Seeligerparkes) erarbeitet, der jetzt gute Realisierungschancen besitzt.
 
Nun legte der 74-jährige Diplomingenieur und Architekt in der Redaktion als "Diskussionsvorschlag" einen Plan für die Umgestaltung des Holzmarktes sowie des Kornmarktes und der Reichsstraße vor. Der Holzmarkt soll bekanntlich in den nächsten zwei Jahren umgestaltet werden, nachdem in den vergangenen Wochen die Kanalisation in diesem Bereich erneuert wurde.

Transformat am Schnittpunkt

Die Ausgestaltung des Holzmarktes war in den vergangenen Monaten mehrfach in verschiedenen Ausschüssen des Rates sowie in einer Bürgerversammlung kontrovers diskutiert worden.
 
Rutenbergs Vorschlag sieht zunächst eine stärkere Zäsur zwischen den Bereichen Holzmarkt und Reichsstraße/Kornmarkt vor. Am verengten Schnittpunkt auf Höhe der Nord/LB, die ihr Gebäude mit einem Anbau noch weiter vergrößern könnte, um die Zäsur deutlicher zu machen, könnte sich Rutenberg zudem mitten auf der Fahrbahn die Aufstellung des Transformats vorstellen, der früher vor der Hauptkirche gestanden hat und derzeit an der Rosengasse eher "versteckt wird" (Äußerung von CDU-Ratsfrau Sighild Salzmann im städtischen Kulturausschuss). Der Kunstverein sucht bekanntlich auch einen neuen Standort für dieses Kunstobjekt von Ansgar Niehoff.
 
Dem Holzmarkt, derzeit einer der Hauptverkehrsknotenpunkte in der Lessingstadt, würde Rutenberg gern seinen Charakter als Platz zurückgeben. Diese Forderung hatte vor einigen Wochen auch Wolfenbüttels Stadtheimatpfleger Dieter Haupt in unserem Interview aufgestellt.
 
Rutenbergs Vorschlag sieht vor, den Verkehr auf dem Holzmarkt Richtung Kornmarkt nur noch auf einer Seite (und zwar auf der Seite der Geschäfte) herzuführen. Die Restfläche könnte als gepflasterter Platz mit Pflanzbeeten, Bänken und Bäumen so gestaltet werden, dass dieser Platz auch wirklich zum Verweilen einlädt.
 
Die einzelnen Pflanzbeete, so eine weitere Idee des früheren Leitenden Baudirektors in Herford, könnten in der Gärtnerstadt Wolfenbüttel von Gärtnereien als Sponsoren bepflanzt werden.
 
Auch für die Reichsstraße hat Rutenberg einen besonderen Vorschlag. Die Parkplätze unter den Bäumen sollten künftig direkt von der Straße angefahren werden. Das würde Fußgängern einen schönen Fußweg unter den Bäumen ermöglichen, so Rutenberg, der sich auch noch Bäume vor der Hauptkirche wünscht.
 
Wenn in den nächsten Jahren die Bäume in der Reichsstraße ersetzt werden müssen, dann wünscht sich Rutenberg dort kleinere Bäume, zum Beispiel Kugelahorne, damit der Blick auf die Fachwerkhäuser der Reichsstraße nicht zu stark verdeckt wird.
 

Neue Warteplatzüberdachung

Auch der Kornmarkt sollte umgestaltet werden, meinte der gelernte Architekt. Hier könnte er sich eine neue Warteplatzüberdachung inklusive Toilettenanlage, Kiosk, Telefonzellen und Informationsstelle für den ÖPNV in der Mitte des Platzes vorstellen.
 
Diese Pläne hat der Fachmann bereits der Stadt Wolfenbüttel vorgelegt. Bei Bedarf erläutert Rutenberg seine Pläne auch interessierten Bürgern, Kontakt: 0 55 31/4 56 27.

 
-> Planskizze